Das Bethhaus
, des -es, plur. die -häuser. 1) Ein jedes zum Gebethe oder
zu gottesdienstlichen Handlungen bestimmtes Gebäude. In dieser Bedeutung
wird in der Bibel der Tempel zu Jerusalem mehrmahls ein Bethhaus genannt. 2) In
engerer Bedeutung, im Gegensatze der Pfarrkirchen, ein gottesdienstliches
Gebäude, in welchem nur gebethet und geprediget werden darf., wo aber
keine eigentliche Pfarrverrichtungen Statt finden, und welches oft keine
Glocken hat, in dem Lateine der mittlern Zeiten Oratorium;
S. auch Capelle. Dergleichen Bethhäuser hatten die
Protestanten in Schlesien unter der Österreichischen Regierung, welche
auch unter der Preußischen diesen Nahmen an einigen Orten behielten, ob
sie gleich die Gestalt wahrer Kirchen bekamen. Betahus kommt schon bey dem
Ottfried vor; bey dem Stryfer aber bedeutet Pethaus einen
Götzentempel. [
939-940]