Beständig
, -er, -ste, adj. er adv. was Bestand, d. i. eine
ununterbrochene Dauer hat, und auf eine ununterbrochene Art; doch oft mir
verschiedenen Nebenbegriffen und Einschränkungen. 1) Von der bloßen
ununterbrochenen Fortdauer. Wir haben seit vielen Jahren in beständiger
Freundschaft gelebt. Eine beständige Freude kann kein dauerhaftes
Vergnügen erregen, wenn sie nicht oft unterbrochen wird, Dusch. Hier in
der Welt ist nichts Beständiges. Seinen beständigen Aufenthalt an
einem Orte haben. In beständigen Sorgen leben. Noch mehr als ein
Adverbium. Beständig bethen, arbeiten, lachen u. s. f. Klagest du,
daß nichts beständig dauert? Dusch. Die Leidenschaft spornet den
Ehrgeizigen beständig, ebend. Er soll beständig euer seyn, Gell.
Unglückliches Leben, wenn man fast beständig zu kämpfen oder zu
bereuen hat! Dusch. Folge beständig den Fußkrapfen der Tugend. Auch
mit Bestand des Rechtes, doch nur in der Gerichtssprache. Ein zu Recht
beständiger Tausch. - Ein rechtsbeständiger Vertrag. 2) Von der
Fortdauer einerley Eigenschaften, auch bey Reitzungen zum Gegentheile;
unveränderlich. Ich hoffe, wir werden nunmehr beständiges Wetter
bekommen. Die Farbe wird wohl nicht beständig seyn. Besonders von dem
unverrückten Beharren in seinem Vorsatze, in seinen Gesinnungen,
standhaft. Ein beständiger Freund. Ein beständiger Liebhaber. Wer
sagt dir, daß deine Reitzungen groß und dauerhaft genug sind, einen
Liebling getreu und beständig zu machen? Dusch. Beständig bleiben,
treu, standhaft bleiben.Anm. Die Niedersachsen gebrauchen statt dieses Wortes
nur das einfache ständig; daher heißen in einigen, besonders
Niederrheinischen Gegenden, ständige Frohnen, ständige Spanndienste,
diejenigen, die beständig fortdauern. Das Adverbium beständiglich,
Apostelg. 18, 28, ist im Hochdeutschen veraltet. [
923-924]