Beschämen
, verb. reg. act. Scham erwecken, schamroth machen. Einen durch
Vorhaltung seiner Fehler beschämen. Seine Feinde durch Sanftmuth
beschämen. Er stand beschämt da. In engerer Bedeutung,
übertreffen und dadurch gleichsam schamroth machen. Die Einbildungskraft
öffnet dir Gärten, die die Kunst beschämen. Sie beschämt
uns alle beyde an Einsicht, Gell. Obgleich diese Wortfügung mit der
Präposition an, ungewöhnlich und diesem Verbo nicht angemessen ist.
So auch die Beschämung.Anm. Bey den Schwäbischen Dichtern kommt
dieses Wort auch intensive für schämen vor.
Der darf sih uiuer niht beschamen inna, Walther von der
Vogelweide.
Beschamet, d. i. bloß, unbekleidet, seyn, so daß
man sich schämen muß, Ezech. 16, 12, ist im Hochdeutschen
ungewöhnlich. [
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