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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Beredsam | | Beredt

Die Beredsamkeit

, plur. inusit. die Fertigkeit andere zu bereden, und zwar, 1) in der weitesten Bedeutung, da dieses von einem jeden gebraucht wird, der die Gabe hat, andere zu überreden. Er besitzet viele Beredsamkeit. 2) In der engern Bedeutung, die Fertigkeit eines Redners, Überredung zu wirken, und die Kunst, welche die dazu nöthigen Regeln an die Hand gibt. Ein Mann von großer Beredsamkeit. Die Beredsamkeit lehren. [857-858] 3) In der engsten Bedeutung, da dieses Wort der Dichtkunst entgegen gesetzet wird, bedeutet es die Fertigkeit, in ungebundener Rede Überredung zu wirken, und die Kunst, welche solches lehret.Anm. Eigentlich kommt dieses Wort wohl von dem Zeitworte bereden, und dessen ersten Bedeutung her. Indessen kann man es auch von dem folgenden beredt ableiten, und Beredtsamkeit schreiben; welches desto weniger Schwierigkeit hat, weil beyde Wörter neuern Ursprunges sind. [859-860]
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