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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Die Bequemlichkeit

, plur. die -en. 1) Die Neigung Hindernisse oder Bemühung zu scheuen; ohne Plural. Nach seiner Bequemlichkeit leben, essen, schlafen u. s. f. Seine Bequemlichkeit lieben. Thun sie es nach ihrer Bequemlichkeit. Noch mehr aber, 2) die Eigenschaft einer Sache, da sie unsern Absichten bequem ist, oder in ihrem Gebrauche nicht viele Mühe verursacht; gleichfalls ohne Plural. Dieser Ort hat die Bequemlichkeit des Wassers, der Post, der Schiffe u. s. f. 3) Bequeme Dinge, die bey ihrem Gebrauche wenig Mühe verursachen. Eine Kut- [853-854] sche ist eine große Bequemlichkeit. Ein Haus, welches viele Bequemlichkeiten hat. Es ist unvernünftig, sich der Bequemlichkeiten des Lebens aus bloßem Ehrgeize zu berauben. Brauchen sie ihre Bequemlichkeit, bedienen sie sich alles dessen, was ihnen bequem ist. 4) In der anständigen Art zu reden, auch zuweilen das heimische Gemach, der Abtritt.Anm. Das Bey- und Nebenwort bequemlich ist für bequem im Oberdeutschen noch gänge und gebe. Im Hochdeutschen siehet man es als eine unnütze Verlängerung an. Die Niedersachsen haben auch das Hauptwort, welches aber im Hochdeutschen unbekannt ist, so wie die Kommlichkeit der Oberdeutschen, für Bequemlichkeit. [855-856]
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