Beleben
, verb. reg. act. 1) Erleben. Ich habe diese Sache selbst
belebt, welche Bedeutung doch nicht überall üblich ist. 2) Leben
ertheilen, mit Leben versehen. (a) Eigentlich. Einen Todten beleben. Pygmalions
Bildsäule ward auf sein Bitten von den Göttern belebt. Alle belebte
Wesen, Gell. für lebendige. Noch mehr aber, (b) figürlich, mit
Kräften, Munterkeit, Lebhaftigkeit versehen. Die Sonne belebt durch ihren
wohlthätigen Einfluß die Erde und alle Gewächse. Eine
beständige Geschäftigkeit belebt und erhält Würmer,
Menschen, Welten und Engel, Dusch. Wenn die Harfe mit ihrem vollstimmigen
Klange die Töne einer annehmlichen Stimme belebt. Daher heißt im
gemeinen Leben so wohl in Ober- als Niederdeutschland ein belebter Mensch, der
munter, aufgeweckt und gesprächig ist. Ein gutes Naturell wird durch gute
Beyspiele bald witzig und belebt, Gell. Auch das Substantiv Belebtheit,
für gesellschaftliche Lebhaftigkeit, Munterkeit, Gefälligkeit, ist so
wohl im Ober- als Niederdeutschen bekannt.Anm. Das Dänische beleven und
Schwed. belefwad bedeuten gleichfalls artig, aufgeweckt. In den höhern
Schreibart bedeutet belebt zuweilen mit lebendigen Geschöpfen versehen.
Der Teich und mein belebter Hof, Geßn. Indem die Musik des belebten Waldes
erwachet, Zachar. Das Substantiv die Belebung ist nur in der zweyten
Hauptbedeutung üblich. [
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