Der Behuf
, des -es, plur. car. ein größten Theils veraltetes
Wort für Nothdurft, Nutzen, Bequemlichkeit, Zum Behufe dieser Sache, zu
ihrem Nutzen, zu ihrer Beförderung. Etwas in seinen Behuf, oder zu seinem
Behufe verwenden, zu seinem Nutzen. Etwas zu seinem Behufe anfüren, zu
seiner Vertheidigung. Zu dessen Behuf, zu dem Ende.Anm. Behuf, Nieders. Behoof,
Holländ. Behoef, Dän. Behov, Angels. Beheve, Behevenesse, Engl.
Behoof, Schwed. Behof, wird in der Oberdeutschen und Niedersächsischen
Mundart noch häufig für Nothdurft, Bedürfniß, und Nutzen
gebraucht. Sein Behuf thun, heißt in der letztern in höflichen
Ausdrücken, so viel als seine Nothdurft verrichten. In eben diesen
Mundarten ist auch das Zeitwort behufen und behäven, Holländ.
behaefen, Schwed. behöfwa, Angels. behofan, Dän. behovt, für
bedürfen üblich. Das Stammwort Hof ist noch im Schwedischen
vorhanden, und bedeutet daselbst, was sich schickt, was zu einer Sache
nöthig ist.
S. Hübsch. Das Wort Behuf kommt im Hochdeutschen,
besonders in der Sprache der Kanzelleyen, größten Theils aber nur mit
den Vorwörtern zu und in, mehrmahls, das Verbum behufen aber gar nicht
vor; so wie auch die Bey- [
815-816] und Nebenwörter
behufig und behuflich nur in Oberdeutschland bekannt sind. Hätte Wachter
die Verwandtschaft dieses Wortes gewußt, so würde er Behuf nicht von
dem Lateinischen opus abgeleitet haben. [
817-818]