Beflügeln
, verb. reg. act. mit Flügeln versehen. 1) Eigentlich, und
in weiterer Bedeutung. So bedeutet einen Wald beflügeln, bey den
Jägern, Flügel oder Stellwege in denselben machen. 2) Figürlich,
die Geschwindigkeit einer Sache befördern, besonders in der poetischen
Schreibart.
Beflügelst du mit Sturm die noch verschobne Rache,
Weiße. Ein Spornstich und ein Fluch beflügelten sein Roß,
Zachar. Ihr Stunden, o! beflügelt euch! Cron.
Du vergißt, daß sich die Liebe beflügelt, wenn
sie einen Wunsch zu ereilen hat, Weiße. Daher die Beflügelung.Anm.
Bey den Schlesischen Dichtern kommt das einfache flügeln mehrmahls in
dieser Bedeutung vor, welches aber im Hochdeutschen nicht gewöhnlich ist.
Die Winde flügelst du, Opitz. Der Abend flügelt schon
dem Hesperus den Lauf, Günth.
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