Beflissen
, adj. et adv. welches eigentlich das Particip. der vergangenen
Zeit von befleißen ist, aber doch als ein Beywort, oder auch mit dem Verbo
seyn, auf besondere Art gebraucht wird, indem es sich theils zu dem Infinitiv,
theils zu der Präposition auf, in einigen Fällen aber auch zu der
zweyten Endung des Hauptwortes gesellet. Er ist sehr beflissen, sein
Vermögen zu vergrößern.
Was du nicht kannst, das sey zu lernen stets beflissen,
Opitz.
Der Beredsamkeit, der Arzeneywissenschaft, der
Gottesgelehrsamkeit beflissen. Der Gottesgelehrsamkeit, Weltweisheit u. s. f.
Beflissener. Er ist sehr darauf beflissen. Auf Tugend, auf Rechtschaffenheit
beflissen seyn. Auf ein sinnlich Glück beflissen, Gell. Im gemeinen Leben
wird beflissen zuweilen auch für dienstbeflissen gebraucht; z. B. er ist
sehr beflissen gegen mich.Anm. Viele unserer Sprachlehrer wollen beflissen eben
so wenig für ein Participium gelten lassen, als bemüht, bedient und
andere. Allein da bedacht, verpflichtet, verbunden, zugethan, und hundert
andere doch immer Participia bleiben, wenn sie gleich in Verbindung mit dem
Worte seyn eine thätige Bedeutung haben, so gilt solches auch von
Beflissen. Hier ist aber nicht der Ort, solches weiter
auszuführen. [
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