Der Bauch
, des -es, plur. die Bäuche, Diminutivum vulg. das
Bäuchelchen, im Oberdeutschen das Bäuchlein. 1) Eine jede
auswärts gebogene rundliche Fläche. Daher der Bauch an einem Schiffe,
an einem Fasse, an einem Lastwagen, an einer Flasche, an einer Laute u. s. f.
Der Gang wirft einen Bauch, bey den Bergleuten, wenn er sich in der Breite
ausdehnet und mächtiger wird. Eine Mauer macht einen Bauch, wenn sie sich
in der Mitte heraus begibt.2) Besonders an den thierischen Körpern, der
vordere, gemeiniglich auswärts gebogene Theil von dem Zwergfelle an bis zu
dem Schambeine, welcher den Magen, das Gedärm, die Leber, Milz u. s. f.
enthält; in der anständigern und edlern Sprechart der Unterleib. In
engerer Bedeutung, ein starker auswärts gebogener Unterleib. Einen Bauch
haben, bekommen. Dem Bauche dienen, figürlich die Pflege des Leibes seine
größte Sorge seyn lassen. In der biblischen Sprechart und in
verächtlicher Bedeutung auch zuweilen für den ganzen Menschen. Die
Cretenser sind faule Bäuche, Tit. 1, 12.Anm. Bauch ist mit Bug einerley,
nur daß jenes der Oberdeutschen und dieses der Niedersächsischen
Mundart gemäßer ist. Beyde scheinen von dem Zeitworte biegen
herzukommen. Im Niedersächs. lautet dieses Wort Buuk, im Holländ.
Buck, im Schwedischen Buk, im Dänischen Bug, im Angels. Buce, im
Altfränk. Buh, und Buch. Der unangenehme Doppellaut anist erst durch die
neuern Alemannen hinein gekommen.
S. auch Wampe und Wanst. [
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