Die Base
, plur. die -n, Diminutivum Bäschen, und im Oberdeutschen
Bäselein, Bäsel. 1) Des Vaters oder der Mutter Schwester, 3 Mos. 18,
14, 2) Im gemeinen Leben, in weiterer Bedeutung auch eine jede Verwandte. 3)
Unter dem Adel, besonders dem Oberdeutschen, ist es ein Ehren- und
Freundschaftswort, welches auch solchen adeligen Personen weiblichen
Geschlechtes gegeben wird, mit denen man gar nicht verwandt ist.Anm. Dieses
Wort ist am häufigsten im Oberdeutschen üblich. Die Hochdeutschen und
Oberdeutschen sagen dafür lieber Muhme. Indessen sind Wase, und die
Diminutiva Waseke, und Wäsche auch in Niedersachsen üblich. In Bremen
sagte man für Wase ehedem Vade und bezeichnete dadurch bloß des
Vaters Schwester, so wie Mödder von der Mutter Schwester gebraucht wurde.
Frisch hat den wunderlichen Einfall, dieses Wort komme von baß. her, und
bedeute so viel als Baßverwandte. Wachters Ableitung von wetten,
verbinden, ist wenig besser. Das sicherste ist, daß man seine Unwissenheit
bekennet, welches Schande ist. Festus versichert, daß Pusa schon bey den
alten Lateinern eine Freundinn, Verwandte, bedeutet habe. Im Schwedischen ist
Pusa, eine Ehe- [
741-742] gattinn, welches Wort Ihre
für ein ausländisches hält, welches mit dem Franz. Epouse, Span.
Esposa, Ital. Sposa, Engl. Spouse, von dem Latein. Sponsa herkomme. In Boxhorns
Glossen wird Pasa durch amita erkläret. Bäs, bedeutete, dem Schilter
zu Folge, einen Freund, und im Angelsächsischen ist Fatha des Vaters
Schwester, welches mit dem vorhin gedachten veralteten Bremischen Vade genau
überein kommt. Übrigens wird dieses Wort, auch Wase geschrieben und
gesprochen. [
743-744]