Der Auszug
, des -es, die -züge. 1) Das Ausziehen in der ersten und
zweyten Bedeutung des Neutrius; ohne Plural. Der Auszug der Truppen. Ein
feyerlicher Auszug. Noch mehr aber, 2) dasjenige, was ausgezogen worden, doch
nur in einigen Bedeutungen dieses Verbi. Der Auszug aus einem Rechnungsbuche,
oder nur schlechthin der Auszug, eine Rechnung, die aus dem Rechnungsbuche
geschrieben worden. Der Auszug aus einem Buche, oder der Auszug eines Buches,
einer Rede, einer Schrift, eine Rede, in welcher man dasjenige mit wenig Worten
ausdruckt, was dort weitläuftiger enthalten ist. Ingleichen, was man sich
bey Verkaufung oder Verpachtung einer Sache vorbehält. Das jährlich
zu leistende Auszug. Einem den Auszug schmälern, was er sich ausgezogen
hatte. Daher heißt Auszugsleute oder Auszüger im Chursächsischen
diejenigen Bauern, welche ihre Güter übergeben, und sich einen
gewissen Auszug vorbehalten haben. An andern Orten heißen diejenigen,
welche die Landmiliz ausmachen, Auszüge, welche an andern Orten
Ausschüsse genannt werden, weil sie von den Landleuten gleichsam
ausgezogen werden. Die figürliche Bedeutung für Ausbund, in welcher
Opitz Rom und Paris Auszüge der Natur nennet, ist im Hochdeutschen
ungewöhnlich, so wie die Bedeutung einer Ausnahme, welche 1. Maccab, 8,
26. vorkommt: ohne allen Betrug und Auszug. Ein Auszug in einem Schranke ist so
viel als ein Schubkasten, welcher ausgezogen werden kann. In einigen Gegenden,
z. B. der Lausitz, heißt auch eine Fischgrube in den Teichen, welche sonst
auch ein Stich, oder Beystich genannt wird, ein Auszug. 3) Dasjenige, womit
etwas ausgezogen wird. So heißt in den Bergwerken ein Werkzeug, womit die
Kunströhren am Ende ausgehöhlet werden, ein Auszug. [
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