Auswirken
, verb. reg. act. 1) Durch Wirken, d. i. Arbeiten, heraus
bringen. (a) Eigentlich, wo dieses Wort am häufigsten metonymisch, und als
ein Kunstwort verschiedener Lebensarten gebraucht wird. Den Huf eines Pferdes
auswirken, oder ein Pferd auswirken, bey den Grobschmieden, das
Überflüssige an dem Hufe mit dem Wirkmesser wegschneiden. Einen
Hirsch, eine Sau auswirken, bey den Jägern, sie aus der Haut nehmen und
zerlegen, wofür doch zerwirken üblicher ist. Bey den
Salzfiedernbedeutet es, das gesottene Salz aus der Pfanne in Körbe
schütten. (b) Figürlich, durch Bitten oder Bemühung erhalten.
Einen Befehl, ein Decret auswirken. Einem ein Amt, eine Gnade auswirken. 2) Zur
Genüge wirken. Den Teig auswirken, bey den Bäckern, ihn, wenn er nach
dem Kneten aufgegangen, noch ein Mahl durcharbeiten. Die figürliche
Bedeutung, in welcher Logau dieses Wort gebraucht, ist im Hochdeutschen nicht
gewöhnlich:
Wer nicht versucht, der weiß nicht was er kann, Die
Übung wirkt uns aus, Versuch der führt uns an.
3) Bey den Webern bedeutet es, ein Gewebe vollenden und es
von dem Stuhle schneiden. 4) Bis zu Ende wirken, als ein Neutrum, mit haben.
Eine Arzeney auswirken lassen. Ingleichen aufhören zu wirken. Die Arzeney
hat ausgewirkt, wirkt nicht mehr. So auch die Auswirkung.
S. Wirken. [
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