Ausmerzen
, ver. reg. act. das Untüchtige und Unbrauchbare aus
mehrern Dingen einer Art auslesen und absondern; ingleichen metonymisch, vom
diesem Unbrauchbaren befreyen; im Niedersächsischen ausbracken. Die Schafe
ausmerzen, diejenigen Schafe, welche zur Zucht untauglich sind, von den
brauchbaren absondern. Figürlich, und in gemeinen Leben auch von andern
Dingen. Etwas ausmerzen, von bessern Dingen seiner Art absondern,
ausschließen. Einen aus der Zahl seiner Freunde ausmerzen. Daher die
Ausmerzung.Anm. Gemeiniglich leitet man dieses Wort von dem Namen des Monates
März ab, und glaubet, daß es eigentlich von dem Schafviehe gebraucht
werde, welches man in diesem Monathe auszumerzen pflege. Allein da diese
Ausmerzung oder Ausbrackung auch, und wohl hauptsächlich im Herbste
geschiehet: so stehet dahin, ob man Wachters und Heumanns Meinung, die es mit
Mark zu dem Griechischen -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , ich sondere ab, und zu dem Persischen März.
Eine Mark, Zeichen, rechnen, nicht für wahrscheinlicher halten müsse.
Frisch führet aus Altenstaigs Vocabulario das Wort Merzler an, welches
daselbst einen Trödler bedeutet, oder einen solchen, der mit alten
Kleidern handelt. Da nun die wahre Abstammung dieses Wortes immer noch
ungewiß ist, so ist die gewöhnlichste Schreibart mit einem e, immer
noch die sicherste, indem die mit einem ä sich bloß auf die unsichere
Ableitung von März gründet. [
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