Der Augenblick
, des -es, plur. die -e, der Bild, oder das Zuschließen der
Augen. 1) In eigentlicher Bedeutung.
Wer Luft zu reitzen sucht mit falschen Augenblicken,
Opitz;
welche Bedeutung aber im Hochdeutschen wenig mehr üblich
ist. 2) Figürlich. (a) Die kurze Dauer eines solchen Augenblicks, die man
als untheilbar anziehet, und überhaupt eine sehr kurze Zeit. Er ist den
Augenblick da gewesen, vor einer unmerklich kurzen Zeit. Ich zweifele nicht
einen Augenblick daran. Verziehen sie doch noch einen Augenblick. Ich
schäme mich meiner Zärtlichkeit nicht einen Augenblick. Erlauben sie,
daß ich sie nur auf einige Augenblicke allein unterhalten darf,
Weiße. Im Augenblick, mit einer ungewöhnlichen Geschwindigkeit. Die
Augenblicke zählen, eine Sache, welche abwesend ist, jeden Augenblick
wünschen, sehnlich auf etwas hoffen. (b) Der günstige Zeitpunkt zur
Ausführung einer Sache.
Achat, der Augenblick will hier gewählet seyn,
Schleg.
Anm. Notker druckt den Augenblick durch Slago dero brauuo
aus. Wachter möchte die letzte Hälfte des Wortes Augenblick lieber
von dem veralteten plagen, Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , als von blicken herleiten; allein die
Bedeutung des letzteren findet hier wenigstens eben so natürlich, als des
erstern Statt. Im gemeinen Leben gebraucht man zuweilen auch, obwohl ohne Noth,
das Diminutivum ein Augenblickchen, eine kurze Zeit anzudeuten. [
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