+ Auftischen
, verb. reg. act. Speisen auf den Tisch tragen; ein Wort,
welches im Hochdeutschen nur im verächtlichen Verstande, aber
höchstens im Scherze üblich ist. Einem auftischen. Im Oberdeutschen
ist es von einem edeln und anständigen Gebrauche. Ich will in meinen
düstern Schatten süße Früchte zum Mittagsmahl dir
auftischen, Geßn. Vermutlich hat Hagedorn diesen Oberdeutschen Gebrauch
nachgeahmet, wenn er singt:
Hierauf wird warme Milch -In irdnen Schüsseln
aufgetischt.
Und an einem andern Orte:
Was hätt ich wohl? An allem leid ich Noth. Was tisch ich
auf?
Auch das einfache tischen ist in Oberdeutschland in dieser
Bedeutung üblich. Es war nicht für sie getischet,
Bluntschli. [
545-546]