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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Aufschwellen

, ein Verbum, welches in doppelter Gattung üblich ist.I. Als ein Neutrum, mit irregulärer Conjugation und dem Hülfsworte seyn, durch eine flüssige Materie von innen ausgedehnet werden. 1) Eigentlich. Der Leib ist ihm aufgeschwollen. 2) In weiterer Bedeutung, dem körperlichen Umfange nach vergrößert werden, besonders von dem Wasser. Der Fluß schwillt auf. Das aufgeschwollene Meer. 3) Figürlich. (a) Der Zahl nach vergrößert werden. Die Zinsen sind schon sehr aufgeschwollen. (b) Sein Herz schwillt auf, erweitert sich von hohen Empfindungen, z. B. Stolz.II. Als ein Activum, mit regelmäßiger Conjugation, aufschwellen machen. 1) Eigentlich. Scharfe Feuchtigkeiten schwellen den Leib auf. 2) In weiterer Bedeutung, durch Hemmung des Abflusses höher werden lassen, von flüssigen Körpern. Einen Fluß, einen Teich aufschwellen. 3) Figürlich, erweitern. O wie schwellt der stolze Gedanke mein Herz auf! von Brawe. Oft auch durch unnützen Überfluß erweitern. Eine Schrift durch Kleinigkeiten aufschwellen. Daher die Aufschwellung, in beyden Gattungen. [533-534]
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