Aufschließen
, verb. irreg. act. (
S. Schließen.) 1. * Auf einander schließen,
doch nur bey den Hutmachern, welche die Fache aufschließen, wenn sie
selbige an den Rändern zusammen filzen, und mit einander verbinden.2. Mit
dem Schlüssel öffnen. 1) Eigentlich. Ein Schloß
Aufschließen. In weiterer Bedeutung, die Thür, ein Zimmer, das Haus,
den Garten aufschließen. 2) Figürlich. (a) Öffnen. Das Erzt
schließt sich auf, in dem Bergbaue, wenn es sich von einander thut, weil
es vitriolisch oder kobaltisch ist. Ein Seid aufschließen, gleichfalls in
der Bergsprache, dasselbe bauen, und dadurch gleichsam öffnen. Die Blumen
schließen sich auf, in der höhern Schreibart.
Und jede Blume schloß den holden Busen auf. Wiel.
Bis die Zukunft mir die Augen aufschließet. Nach und
nach schließt die Erde ihren Schoß mehr und mehr auf, und
läßt ihre Gewächse hervor sprießen. Einem seyn Herz
auf- [
527-528] schließen, ihm seine geheimesten
Gedanken und Empfindungen entdecken. Jetzt soll sich die mein ganzes Herz
aufschließen, v. Brawe. Ingleichen einem seine Neigung widmen.Wem
schließen aller Herzen so weit sich auf? Denis. Wie auch zum Mitleiden
gegen jemanden beweget werden. (b) Klar und deutlich machen. Wie viele
Schätze schließet der angehende Frühling unsern Sinnen auf!
Einem eine dunkele Stelle einer Schrift aufschließen. Wenn sich nicht oft
von ungefähr das Geheimniß aufschließt. Dieß muß das
ganze unglückliche Geheimniß aufschließen, v. Brawe. So auch die
Aufschließung.
S. auch Aufschluß. [
529-530]