Aufreiben
, verb. irreg. act.
S. Reiben. 1) Durch Reiben öffnen. Sich die Haut
aufreiben. In Oberdeutschland, wo reiben auch drehen bedeutet, heißt
aufreiben so viel als aufdrehen; z. B. einen Strick aufreiben. 2) Von neuen
reiben. Ein Tuch aufreiben, damit man die kahlen Fäden nicht sehe, bey den
Tuchbereitern. 3) Aufwärts reiben, aufrühren. So wird in der
Landwirthschaft das ausgebrochene Getreide auf der Tenne mit einem Rechen,
zwischen dessen Zähnen ein Strohwisch befestiget ist, aufgerieben oder
aufgerüsselt. Die Bäcker reiben den Teig auf, wenn sie ihn von einem
Ende des Troges bis zum andern zerreiben, damit Mehl, Sauerteig und Wasser
gehörig unter einander komme. 4) Alles reiben, was gerieben werden soll.
Alle Farben aufreiben, bey den Mahlern. Alles Brot, alle Semmel aufreiben, in
den Küchen. 5) Wegreiben, wegraffen, doch nur figürlich, für
vertilgen, von lebendigen Geschöpfen. Alle Einwohner sind durch die Pest
aufgerieben worden. Die Armee wurde durch Hunger aufgerieben. Ich will sie mit
dem Schwert, Hunger und Pestilenz aufreiben, Jerem. 14, 12. So auch die
Aufreibung. [
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