Aufräumen
, verb. reg. act. 1) In die Höhe räumen, in die
Höhe stellen, und dadurch Raum machen. In dem Weinbaue heißt
aufräumen auch, die Erde um die Weinstöcke auflockern, ehe der Saft
in die Wurzeln tritt, räumen. In weiterer Bedeutung, die beweglichen
Sachen in Ordnung stellen, und dadurch Raum machen. Den Hausrath, die
Bücher aufräumen. Noch mehr aber metonymisch, ein Zimmer, ein
Gewölbe aufräumen. Figürlich und im Scherze für
plündern. Die Feinde haben hier gut aufgeräumt. Figürlich,
wegschaffen, was das Gemüth mißvergnügt macht, in welcher
Bedeutung aber nur das Participium der vergangenen Zeit aufgeräumt
üblich ist, eine Gemüthsbeschaffenheit auszudrucken, welche ein
geringer Grad der Fröhlichkeit ist, und entstehet, wenn man die Ursachen
eines gehabten nicht mehr mit Bewußtseyn denkt. Aufgeräumt seyn,
werden. Einen aufgeräumt machen. Zuweilen auch so viel als scherzhaft. Ein
aufgeräumter Kopf. So auch die Aufräumung in den beyden ersten
Bedeutungen.2) Ein Loch aufräumen, bey verschiedenen Handwerkern, es
öffnen, erweitern.
S. das folgende.Anm. Aufräumen für aufreiben,
wegraffen, ist im Hochdeutschen nicht üblich. Daß deine Seele nicht
aufgeräumet [
515-516] werde, Richt. 18, 25. Daß
ich euch nicht mit ihm aufräume, 1 Sam. 15, 6. Meine Zeit ist dahin und
von mir aufgeräumet, Es. 38, 12. Böse Thiere, die die Leute
aufräumen, Ezech. 14, 15. [
517-518]