Aufraffen
, verb. reg. act. 1) Zusammen raffen und aufheben, so wohl
eigentlich, was auf der Erde zerstreuet liegt, ohne Ordnung und Wahl zusammen
raffen; als auch figürlich, ohne Wahl aufsammeln. Wo hast du dieses
Märchen aufgerafft? 2) In die Höhe raffen, doch nur uneigentlich. (a)
Von einem Falle hurtig wieder aufstehen; als ein Reciprocum. Er raffte sich
geschwinde wieder auf. Figürlich, sich nach einem harten Verluste wieder
erhohlen, oder nach einer schweren Krankheit wieder zu Kräfte kommen. (b)
Überhaupt, schnell. aufstehen.
Sie rafft sich auf, um wegzugehen, Haged. Allein kaum hatt' ich
mich vom Lehnstuhl aufgerafft, Wiel.
Anm. Aufraffen für wegraffen, in figürlicher
Bedeutung, und heilige Leute werden aufgerafft, Es. 57, 1, ist im Hochdeutschen
ungewöhnlich. [
515-516]