* Anwarten
, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert,
von warten, expectare, welches aber im Hochdeutschen völlig veraltet ist,
und nur noch zuweilen im Oberdeutschen, besonders in Lehenssachen vorkommt, auf
etwas warten, die Hoffnung haben, einem andern in einem Leben oder in einem
Amte zu folgen. Auf etwas anwarten. Eben so ungewöhnlich ist im
Hochdeutschen die Anwartung, für Erwartung. Das Volk zwinget den Simon,
die Last auf sich zu nehmen, und den zerrissenen Leib auf Anwartung einer
größern Marter zu erleichtern, Opitz. Besonders für
Anwartschaft. Ingleichen der Anwarter, die Anwarterinn, der oder die die
Anwartschaft auf etwas hat. Übrigens kommt anauuartan und anauuart schon
bey dem Kero, Ottfried und andern für aufmerken, beobachten und aufmerksam
vor. [
401-402]