Der Anstrich
, des -es, plur. die -e, von anstreichen. 1) Die Handlung des
Anstreichens; ohne Plural. Der Anstrich der Farben, eines Ohnmächtigen.
Noch mehr aber, 2) dasjenige, was angestrichen wird, oder angestrichen worden.
Ein weißer, ein rother Anstrich, d. i. Schminke. Bey den Zinngießern
ist es dasjenige, womit die Formen bestrichen werden, damit sich das Zinn nicht
anhänge. In figürlicher Bedeutung, dasjenige, wodurch man eine Sache
von außen besser vorzustellen sucht, als sie ist. Er glaubt genug gethan
zu haben, wenn er seinen Handlungen einen guten Anstrich gibt. Er
überziehet seine Erdichtungen mit einem glänzenden Anstriche der
Wahrscheinlichkeit.
Allein kein Anstrich soll der Unschuld Farben leihn,
Weiße.
3) Der Ort, wo etwas angestrichen worden. Die Jäger
nennen den Thauschlag, oder die Fährte des Hirsches des Morgens früh
im Thaue, auch den Anstrich, weil man daselbst stehet, wie er mit den
Füßen an das Gras angestrichen hat; wo aber anstreichen für
anstreifen stehet, indem es eigentlich der Anstreif heißen sollte, welches
Wort aber nicht gewöhnlich ist. [
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