Anspielen
, verb. reg. neutr. mit haben. 1) Den Anfang mit Spielen machen,
den ersten Zug, den ersten Wurf thun. 2) Auf etwas anspielen, im Reden oder
Schreiben darauf zielen, es dunkel bezeichnen, darauf alludiren. Daher die
Anspielung, so wohl für die Handlung, als auch für denjenigen Theil
einer Rede, der eine andere Sache dunkel bezeichnet, sich bloß darauf
beziehet; die Allusion. Drucken sie sich immer ohne so gelehrte Anspielungen
aus.Anm. Man könnte anspielen zu dem alten Spellan, reden, sprechen,
rechnen, wovon Beyspiel, Vorspiel, Widerspiel und vielleicht auch Kirchspiel
abstammen. Allein es scheinet vielmehr eine buchstäbliche Übersetzung
des Latein. Alludere und Allusio zu seyn. Notker gebraucht dafür
Zuspielung, nach einer eben so buchstäblichen Übersetzung. Disun
pfalmum zierrent misseliche zuspilunga die allusiones heizzent, sagt er am Ende
des 28sten Pf. Im Angelsächsischen bedeutete Anspel
Muthmaßung. [
373-374]