* Der Änkel
, des -s, plur. ut nom. sing. ein Wort, welches in verschiedenen
Mundarten Ober- und Niederdeutschlandes angetroffen wird, die Biegung des
Fußes an den Knorren zu bezeichnen, wofür man im Hochdeutschen der
Knöchel sagt. Es ist von Anke abgeleitet, welches ehedem eine jede
Biegung, besonders an den thierischen Körpern bedeutete, so wie das
Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , und -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , den Elbogen und ein jedes Gelenk bezeichnete.
S. Frisch h. v. Besonders wurde Anke theils von dem
Nacken, theils von der Biegung an dem Hüftbeine, und theils von der
Biegung unten an dem Fuße gebraucht. Das Engl. Hanch, das Holländ.
Hanke, das Franz. Hanche, das Italiän. und Spanische Anca, welche
insgesammt die Hüfte bedeuten, sind unstreitig Überbleibsel davon.
S. auch Hanke. Unser Änkel, in der Bedeutung des
Knöchels, ist sehr alt, und in allen mit der Deutschen Sprache verwandten
Mundarten befindlich. Das Angel Ancleow, das Engl. Ancle, das Holländ.
Enkel und Aenclauwe, das Franz. Enchil, das Schwed. Ankel, das Isländ.
Oeckul, das Dän. Agild und Ankelkode, sind unläugbare Beweise davon.
In Ansehung der allgemeinen Bedeutung der Krümme gehöret dieses Wort
zu Angulus, Uncus, Angel, und hundert andern, obgleich Wachter dasselbe lieber
von dem veralteten Verbo anken, inserere, Frisch aber von hangen, ableiten
will.2. [
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