Angenehm
, -er, -ste, adj. et adv. von annehmen. 1) + Eigentlich, was man
gern nimmt oder annimmt; in welcher Bedeutung dieses Wort zuweilen noch im
gemeinen Leben vorkommt. Die Holländischen Thaler sind in der Türkey
angenehm. Der Wein ist in den Nördlichen Ländern angenehm, selten,
theuer, er wird dort gern genommen. Noch mehr aber, 2) in weiterer Bedeutung,
was man mit Wohlgefallen hat und empfindet. Ein angenehmer Ort. Ein angenehmer
Anblick. Eine angenehme Aussicht. Eine angenehme Musik. Ein angenehmer Geruch,
Geschmack. Ein angenehmer Gast. Ein angenehmes Schreiben. Ein angenehmes
Geschenk. Ich komme bloß, ihrer angenehmen Gesellschaft zu genießen.
Die Liebe war mir sonst angenehm, weil ich sie ihrem Werthe zu danken hatte,
Gell. Das ist mir angenehm zu hören. Er ist bey jedermann angegenehm, man
gehet gerne mit ihm um.Anm. Für angenehm sagt man ehedem nur genehm,
S. dieses Wort. Ein so genemer hort, ein so angenehmer
Schatz, Winsbeck. An stehet bloß um des Nachdruckes willen da. Beyde sind
eine buchstäbliche Übersetzung des Latein, acceptus. Bey dem Tatian
und Kero kommt dafür auch antphengi und antfanglich von fangen, nach eben
derselben Figur, vor. Indessen sagten die Gothen schon andanem, und bey den
Isländern druckt naemelegt eben denselben Begriff aus. Das Holländ.
angenaem, das Schwed. angenaem, und das Dän. angenem sind aus dem
Hochdeutschen entlehnet. [
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