Anfachen
, verb. reg. act. welches eigentlich von dem Feuer gesagt wird,
dasselbe anblasen und vermehren, und nur in der höhern Schreibart der
Neuern üblich ist.
Hast du in ihrer Brust ein Feuer angefacht, Das die Gefahren
trutzt? Schleg. Und schimmert noch in dir ein Funke Tugend, So fach ihn an,
ebend.Geneuß, geneuß der Ruh, die dir entzogen, Seit ich dieß
Feuer angefacht, Raml.
Figürlich wird es auch von dem Zorne, dem Kriege und
andern Sachen gebraucht, die sonst mit dem Feuer verglichen werden. Einen Krieg
anfachen, Schleg. Unheilige fachen den Zorn weiter an, Hiob. 26, 13. nach des
Herrn Ritter Michaelis Übersetzung.Anm. Man wird dieses Verbum, so wie das
einfache fachen in allen Wörterbüchern und Glossarien vergebens
suchen. Die Ursache wohl, weil es auch in den ältern Zeiten wenig
vorkommt, und erst von unsern neuern Dichtern wieder hervor gezogen, und der
Vergessenheit entrissen worden. Was dessen Ableitung betrifft, so
läßt es sich am schicklichsten zu der Familie des Wortes wehen
rechnen, von welchem es der Form nach ein Intensivum ist, und alsdann
würde anfachen, so viel als anwehen, anblasen bedeuten, und fächern
würde das Frequentativum, so wie fächeln das Diminutivum von dem
einfachen fachen seyn. Das spätere Latein. affocare, und das Ital.
affocare bedeuten gleichfalls anfachen.
S. 3. Fachen und Fächeln. [
285-286]