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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Andächteln | | Das Andachtsbuch

Andächtig

, -er, -ste, adj. et adv. 1) + Aufmerksam überhaupt; nur noch im gemeinen Leben. Andächtig lesen. 2) In engerer Bedeutung, aufmerksam auf gottesdienstliche Übungen, Andacht habend, Andacht verrathend, in derselben gegründet. Andächtig bethen. Andächtig zuhören. Ein andächtiges Gebeth. Ein andächtiger Zuhörer. Ein andächtiges Herz. Zuweilen auch in der übeln Bedeutung des Wortes Andacht, ein Andächtiger, ein Scheinheiliger, Andächtler. 3) In den kaiserlichen Kanzelleyen ein Titel der geistlichen Churfürsten. Andächtiger, Ehrwürdiger Fürst.Anm. Anadahte ist bey dem Notker schon so viel als andächtig: So tuot der anadahte ist ze sin emo gebete. In dem Niedersächsischen bedeutete dieses Wort ehedem auch eingedenk, tiefsinnig, welche erste und eigentliche Bedeutung nur noch hin und wieder im gemeinen Leben vorkommt. [275-276]
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