Der Anbruch
, des -es, plur. die -brüche, von 1. Anbrechen, decerpere.
1) Die Handlung des Anbrechens; ohne Plural. So heißt in den Bergwerken,
einen Anbruch machen, so viel, als die Erze entblößen und fündig
machen. Noch mehr, 2) dasjenige, was zuerst von etwas angebrochen wird,
besonders in den Bergwerken. In figürlicher Bedeutung werden auch die
Erstlinge in Luthers Übersetzung der Bibel ein Anbruch genannt; z. B.
Röm. 11, 16. In der Anbruch heilig, so ist auch der Teig heilig. In den
Schmelzhütten heißen diejenigen Silberstücke, welche ihm
Treibeofen am Spor herum stehen bleiben, wenn sie wirklich von den Blicken
angebrochen sind, gleichfalls Anbrüche. 3) Der Ort, wo etwas angebrochen
oder angebrochen worden. In diesem Verstande sagt man in den Bergwerken, der
Stein, das Erz ist auf dem Anbruche glatt, glänzend. In noch weiterer
Bedeutung wird auch dasjenige Erz, oder diejenige Bergart, welche am Gange noch
ungewonnen stehet, aber schon zum Theil entblößet oder angebrochen
ist, ein Anbruch genannt. Ein bauwürdiger Anbruch. Die Anbrüche
strecken sich weiter nach der Teufe. Einen Anbruch liegen lassen. 4) * Von dem
Neutro anbrechen, in Fäulniß gerathen, ist an einigen Orten,
besonders Oberdeutschlandes, auch Anbruch für Fäulniß
üblich. Besonders wird diejenige Krankheit der Schafe, da sie inwendig
anfangen zu faulen, in einigen Gegenden, z. B. der Lausitz, der Anbruch
genannt.2. [
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