Der Amor
, des -s, plur. die -s, das Lat. Amor, eine erdichtete Gottheit,
welche bey den Dichtern des alten Roms für den Gott der Liebe gehalten
wurde, und in diesem Verstande auch von den neuern Dichtern beybehalten worden;
der Libesgott, Cupido. Amor ist din fakel heis, sang schon Graf Conrad von
Kirchberg unter den Schwäbischen Dichtern. Mit dem Plural, der doch nur
selten gebraucht wird, haben sich einige neuere witzige Schriftsteller nicht
wenig gemartert, indem ihn einige Amoren, andre Amorn, noch andre Amorre, und
wieder andre Amor, wie im Singular machten. Alle diese Formen haben keine
Analogie. Gebraucht man ja den Plural, so ist der aus dem Lat. Amores
verkürzte Plural Amors noch der erträglichste. [
249-250]