Die Ammer
, plur. die -n. Diminut. Ammerchen, Oberdeutsch Ämmerlein,
ein Sangvogel mit einem dicken starken Schnabel und schönen gelben Federn
auf der Brust; in Franken Ämmerling, in Oberdeutschland Hämmerling,
Emmeritz, Embritz, woraus auch der spätere Lateinische Nahme Emberiza
entstanden ist, welchen er auch bey dem Linne führet. Wegen der goldgelben
Brust wird dieser Vogel auch Goldammer, Gelbling, in Niedersachsen Geelfink,
Geelgöschen, (gelbes Gänschen,) und Englisch Yellow-Hammer genannt.
In der Mark heißt er wegen seines grünlichen Rückens
Grünzling, in Thüringen Grünschling, an andern Orten seiner
Nahrung Gerstammer, und wegen des Ortes wo er brütet, Waldämmerling.
Frisch glaubt, dieser Nahme kommt von Ham, Haus, her, weil sich dieser Vogel im
Winter gern um die Scheuern aufhält. Allein es kann der Grund seiner
Benennung so wohl in der gelben, als grünlichen Farbe seiner Federn
liegen. In Ansehung der erstern würde dieser Nahmezu dem folgenden Worte
Ammern gehören; in Ansehung der letztern aber findet sich in dem Lateine
der mittlern Zeiten Ameraldus für Smaragd, wovon die Franzosen noch ihr
Emeraude haben. In einigen Mundarten ist dieses Wort männlichen
Geschlechtes, der Ammer, des -s, plur. die -n,2. [
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