Der Ameisenfresser
, des -s, plur. ut nom. sing. ein Nahme, der verschiedenen
Thieren beygelegt wird, welche sich von Ameisen nähren. 1) Einem
dreyzehigen vierfüßigen Thiere, welches mit dicken grauen Haaren,
einem breiten Schwanze, und einer langen conischen Schnautze versehen ist, aus
deren Öffnung die lange cylindrische Zunge hervor gehet, mit welcher er
die Ameisen fänget; das Erdschwein, Myrmecophaga, L. Es lebt im
mittägigen Amerika, wo es Tamendoa, Tramendoa genannt wird, und oft so
groß als ein Fleischerhund wird. Im Deutschen wird es auch
Ameisenbär, Ameisenjäger genannt. Eine gleichfalls in Amerika
einheimische Art dieses Thieres ist einzehig und weiß von Farbe, und wird
daher auch Tamandua alba genannt. 2) Einem gepanzerten vier- und
fünfzehigen Thiere, welches in Ostindien angetroffen wird, wo es Tatu,
oder Tatua, sonst aber auch das Panzerthier, das Schildferkel, Armodillo
genannt wird; Manis, L. 3) Einem Malabarischen Thiere, welches einer
großen Eidechse gleichet, aber einen spitzigen Kopf hat, wie ein Maulwurf,
1 5/8 Elle lang und 11/2 Elle breit ist. Es ist gleichfalls mit harten
glänzenden Schuppen besetzt, und wirdvon den Malabaren Alungu genannt,
gehöret aber wohl auch zu dem Manis des Linne und dem Armodillo des Klein.
4) Einem Insecte, welches eigentlich die Larve einer Art von Stinkfliegen ist,
welche sich vor ihrer Verwandlung conische Höhlen im Sande macht, sich in
deren Spitze verbirgt, und Ameisen und andere Insecten mit vieler
Geschicklichkeit darin hascht; Formica Leo, L. sonst auch Myrmicoleon, und
Deutsch auch Ameisenlöwe. [
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