Der Altar
, des -es, plur. die -äre. Diminutivum das Altärchen,
Oberdeutsch das Altärlein. 1) Eigentlich eine Erhöhung über dem
Erdboden, Feuer darauf zu machen und der Gott-heit darauf zu opfern, ein
Opferherd; dergleichen Altäre in den christlichen Kirchen nicht mehr
üblich sind. 2) Ein steinerner Tisch in einer Kirche, vor welchem das
Abendmahl ausgetheilet, und andere gottesdienstliche Handlungen verrichtet
werden, und in weiterer Bedeutung, ein jeder zu einer gottesdienstlichen
Handlung bestimmter Tisch. Daher das Sacrament des Altars. Dem Altare dienen,
das gottesdienstliche Lehramt verwalten.
Wirf den Altar der Freyheit selber um, Weiße.
Der hohe Altar, oder Hochaltar, der vornehmste Altar in dem
Thore einer Kirche. 3) Ein Gestirn an der südlichen Hälfte des
Himmels, welches man sich in der Gestalt eines Altares vorstellet.Anm. Dieses
Wort ist das Latein. Altare, welches mit der christlichen Religion zugleich in
Deutschland eingeführet worden. Die Gothen nannten einen Altar
Hunslastads, Opferstätte, die Angelsachsen Weofod, Wigbed, einen
geweiheten Tisch, und bey dem Ottfried kommt auch die Benennung Gotesbiete,
Gottestisch, vor. Indessen ist doch der Lateinische Ausdruck bey Alemannischen
Schriftstellern schon sehr alt, weil altarre, schon bey dem Kero, dem
ältesten unter ihnen, und altar bey dem Isidor vorkommt. Bey den
Oberdeutschen ist dieses Wort ungewissen Geschlechtes, das Altar, welches dem
Lateinischen freylich gemäßer ist. Selbst Luther gebraucht es in der
Deutschen Bibel einige Mahl so. Daß das Lat. Altare nicht von altus
herkomme, sondern von einem alten Worte alt, Feuer, welches noch in dem
Nordischen Elt und Angels. Eald, Feuer, lebet, und Ar, Herd, zusammen gesetzet
sey, und also eigentlich einen Feuerherd bedeute, hat Herr Ihre sehr
wahrscheinlich gemacht. [
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