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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Die Almer

, plur. die -n, eine Oberdeutsche Benennung eines Schrankes, welche aus dem spätern Lat. Armarium, Armaria und Almaria entstanden ist, wovon auch die Franzosen ihr Armoire, die Spanier ihr Almario, die Holländer ihr Almaris, Armaris, Ammaris, die Ungarn ihr Almarion und die Böhmen ihr Almara haben. In der Oberpfalz ist dieses Wort ungewissen Geschlechtes; allein in Schlesien und dem Meißnischen Erzgebirge sagt man die Almer, und spricht es in dem letztern auch wohl Alment, Almut, und Ulm aus. Auch die Hochdeutschen Kartenmacher nennen den Schrank mit einem Ofen, worin die gemachten Karten getrocknet werden, eine Alme. Das Verkleinerungswort wird bald Älmerlein, bald Elmerlein, bald Almerchen ausgesprochen. Daß ehedem auch Almerey für Sacristey üblich gewesen, erhellet aus dem Frisch. S. du Fresne v. Almaria, Armaria und Eleemosynaria. [219-220]
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