Allemahl
, ein Umstandswort der Zeit. Es bedeutet:1. Eigentlich, zu allen
Mahlen, in allen vorkommenden und nöthigen Fällen. Ich erschrecke
allemahl, wenn ich sehe u. s. f. Die Hände der Vorsehung theilen allemahl
weise aus, Gell. Ich habe sie wohl zehen Mahl gefragt, und allemahl hat sie ja
geantwortet, ebend. Das Amt macht wohl satt, aber ich weiß nicht, ob es
auch allemahl klug macht, ebend. Ich verbiethe dir es ein- für allemahl,
ein Mahl, an Statt alle Mahl. Ein- für allemahl du sollst nicht so
sprechen. Allemahl über den andern Tag, so oft der zweyte Tag kommt. Sie
soll allemahl über den andern Tag an sie schreiben, Gell.2. Uneigentlich
dienet es Statt einer Versicherung, oder zur Verstärkung einer andern
versichernden Partikel. Und dennoch ist er allemahl weit erträglicher, als
jener. Er wird doch allemahl mehr schaden als nutzen. Zween (zwey) unter uns
können allemahl Verstand entbehren, wenn der dritte zugleich in unserm
Nahmen verständig ist, Raben. Ein Buch früh bey dem Thee ist allemahl
eine gute Sache, Gell.Anm. Allemahl für so oft, z. B. allemahl, wenn er
nach Hause kommt, so ist er voll; allemahl, daß ich hingehe, für, so
oft ich hingehe; allemahl, wenn ich ein Geheimniß ausforschen will, ist
mir, als wenn ich auf bösen Wegen ginge, Hermes, ist Oberdeutsch. Allemahl
und allezeit können in den meisten Fällen für einander gesetzt
werden, denn dieses schließt gleichfalls alle vorkommende Zeiten und
Gelegenheiten in sich. Alle stehet in dieser Zusammensetzung für jedes, in
allezeit aber druckt es auch die Allgemeinheit aus. Billig sollte man dieses
Wort in der ersten eigentlichen Bedeutung getheilt schreiben, alle Mahl, weil
es wider die Analogie der Deutschen Sprache ist, das Bestimmungswort, wenn es
decliniret wird, mit seinem Substantive zusammen zu ziehen, hier auch keine
eigentliche Figur, wie in der zweyten Bedeutung, Statt findet.
S. Mahl. [
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