+ Affectiren
, verb. reg. act. aus dem Franz. affecter. 1) Den Schein von
etwas zu haben suchen, ohne übereinstimmige Gemüthsfassung im
Äußern annehmen. Freundlichkeit affectiren. 2) Auf eine gezwungene
und unnatürliche Art nachahmen; in welcher Bedeutung besonders das
Participium affectirt üblich ist. Ein affectirter Mensch. In beyden
Fällen ist das Wort im Deutschen überflüssig, weil es hier an
guten einheimischen Ausdrücken nicht fehlt, den Begriff zu bezeichnen;
besonders läßt sich das Participium sehr gut durch gezwungen,
gesucht, verstellt, geziert u. s. f. ausdrucken; z. B.
Es misch ein heimlich Mißvergnügen Sich in die
Freundlichkeit, sie sey gesucht, verstellt, Weiße.
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