Ädern
, verb. reg. act. 1) Mit Adern im eigentlichen Verstande
versehen, in welcher Bedeutung das Partic. Passiv. geädert am
üblichsten ist. Ein wohl geädertes Bild, bey den Bildhauern, ein
Bild, an welchem alle Adern gehörig ausgedruckt sind. 2) Mit Adern in
weiterer Bedeutung, d. i. den Adern ähnlichen Zügen, versehen. So
ädern die Kunsttischler, wenn sie das Holz nach Art des äderigen
Marmors auslegen, und die Blecharbeiter, wenn sie Laubwerk und andere
Zierrathen mit einem zarten Meißel aushauen, als wenn es gestochen
wäre. Auch bey den Sattlern bedeutet ädern, zierliche Adern in einen
Sattel ausnähen oder steppen.Anm. Ädern muß ehedem auch so viel
als ausädern, d. i. aller Adern berauben, und in figürlicher
Bedeutung martern, bedeutet haben, wie aus einigen Stellen bey dem Opitz
erhellet.
- Der lose Haufe -Der mir anthut Schmach und Spott Und mich
ädert auf den Tod. Ferner Da tausend Schmerzen mir den kranken Muth
betrüben, Und ädern meinen Geist. Ingleichen
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Indem das ganze Land auf seiner Baare steht, Indem uns Freund
und Feind bis auf die Seele geht Und ädert in den Grund.
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