Der Abstand
, des -es, plur. die -ände, von abstehen. 1) Das Abstehen,
in so fern die Entfernung eines Ortes von dem andern dadurch angedeutet wird.
Der Abstand eines Hauses von dem andern. Der Abstand eines Sternes von dem
andern. Der Abstand der Sonne von der Erde. In allen diesen Fällen nur von
solchen Dingen, welchen man ein Stehen beylegt. 2) Figürlich, die
Entfernung, so wohl der Zeit nach. Das wird erst in beträchtlichen
Abständen der Zeit merklich. Als auch der Macht und Würde nach. Siehe
deinen Abstand von mir an, du bist reich, ich habe nichts, Weiße. Wie
blind oder eitel müßte ich nicht seyn, wenn ich den großen
Abstand zwischen ihm und mir nicht sehen sollte! Dusch. Ach, der Abstand
zwischen dir und mir ist zu weit, zu unendlich! ebend. 3) In den Rechten, das
Abstehen von einem Rechte, oder die Begebung desselben; ohne Plural. Ich habe
ihm fünfzig Thaler für den Abstand gegeben. In Niedersachsen sagt man
in dieser Bedeutung, Abstand thun, welches aber im Hochdeutschen nicht
gewöhnlich ist. [
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