Das Aas
, des Aases, plur. die Äser. 1 In die Fäulniß
gegangenes Fleisch eines gefallenen Thieres; ohne Plural. Es stinkt wie Aas.
S. auch Luder. Luthers Aas vom eßbaren Fleische
geschlachteter Thiere ist veraltet, und gehöret vermuthlich auch zu
Aß. 2. Ein riechender todter Körper, mit dem Plural; eigentlich nur
von Thieren, im verächtlichen Verstande auch von Menschen.
Auf jeder Küste liegen Äser von Barden. Ebert.
Im gemeinen Leben im verächtlichsten Verstande auch von
lebendigen Personen, besonders weiblichen Geschlechtes.Anm. Dieses Wort ist mit
dem folgenden Aß, von essen, nicht zu verwechseln, von welchem es sich
auch in der gelindern Aussprache des s in der Verlängerung des Wortes
unterscheidet. Es lautet schon im 10ten Jahrh. As und Az, bald darauf aber
Aweis und Auwesel, von welchen letztern Formen doch noch ungewiß ist, ob
sie bloße Verlängerung der ersten sind. 1477 lautete der Plural in
Schwaben Osse und in Luthers Bibel die Aase. Der Stammbegriff scheint
Fäulniß, Schmutz zu seyn; daher ist noch im Niedersächsischen
asig, schmutzig, naß, asen, schmutzige Arbeit verrichten, ingleichen, auf
eine ekelhafte Art in etwas herum wühlen, sich zuasen, sich
beschmieren. [
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