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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Die Zweifelsucht | | Zweigen

Der Zweig

, [1783-1784] des -es, plur. die -e, Diminut. das Zweiglein, derjenige Theil eines Gewächses, welcher von dem Stamme über der Erde ausgehet, und mit demselben von einerley Materie ist. 1. Eigentlich, da überhaupt alle Theile dieser Art Zweige heißen. In engerer Bedeutung bekommen an den Bäumen nur diejenigen Theile, welche sich von den Ästen absondern, zum Unterschiede von diesen, den Nahmen der Zweige. Ein grüner Zweig. Zweige von einem Baume abbrechen. Ein Lorbeerzweig, Öhlzweig, Palmzweig, u. s. f. Auf keinen grünen Zweig kommen, figürl. zu keiner Verbesserung seiner Umstände gelangen. 2. Figürlich, ein Theil, welcher sich als ein Zweig von einem Dinge absondert. So werden die Adern, welche aus einer größern entspringen, die Seitenlinien eines Geschlechtes u. s. f. Zweige genannt. Anm. Bey dem Ottfried und andern alten Oberdeutschen Schriftstellern Zuig, Zuih, im Angels. Twig, im Nieders. Twieg, im Engl. Twig. Es ist gleichfalls von zwey, weil sich da, wo der Zweig abgehet, der Stamm oder Ast gleichsam in zwey Theile theilet.
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