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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Zerreiblich | | 1. Zerren

Zerreißen

, [1689-1690] verb. irreg. ( S. Reißen.) Es ist: 1. Ein Activum, in Stücke reißen, den Zusammenhang der Theile durch plötzliches und heftiges Ziehen trennen. 2. Eigentlich. Einen Strick, einen Brief u. s. f. zerreißen. Etwas mit den Zähnen zerreißen. 3. Figürlich. (a) Gewaltsam umbringen, von großen Raubthieren. Der Löwe hat das Schaf zerrissen. Ein von dem Wolfe zerrissenes Lamm. (b) Die Fortsetzung einer Sache auf eine plötzliche und gewaltsame Art unterbrechen. Einen Landtag, Reichstag zerreißen. (c) Jemandes Herz zerreißen, ihm den lebhaftesten Schmerz verursachen. Habe Mitleiden mit diesem Herzen, das du zerreißest, Weiße.
Da ward mein klopfend Herz von Furcht und Angst zerrissen, Schleg.
2. Ein Neutrum, mit dem Hülfsworte seyn, in Stücke zerrissen werden; wofür doch das einfache reißen üblicher ist. Der Strick zerreißt, ist zerrissen. So auch das Zerreißen und die Zerreißung. [1689-1690]
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