Wannen
, [
1383-1384] ein im Hochdeutschen
veraltetes Adverbium des relativen Ortes, für wo, woher, an oder von welchem
Orte, im Gegensatze des ehemahligen dannen, den positiven Ort zu bezeichnen,
für das daher. Für wo oder an welchem Orte: Wir uuizun uuola uuanan er ist? wo
ist er? Ottfr. Für woher, oder von welchem Orte: ander uuannen burdige, anders
woher gebürtig, Notker.
Ich wüßte nicht, wer der und wannen er entsprossen, Logau.
Im Hochdeutschen ist es in dieser Gestalt längst veraltet,
weil das wo und woher den Begriff wenigstens eben so gut ausdruckt. Am längsten
hat es sich noch mit der Präposition von erhalten, für woher, von welchem Orte.
Ich weiß nicht von wannen er kommt, woher. Ob es gleich in dieser Gestalt
unnöthig und überflüßig ist, so kommt es in derselben doch noch zuweilen in der
dichterischen Sprache vor. Außer dem gebraucht man dafür lieber woher, oder
umschreibet oder ändert die ganze Verbindung, wenn dieses nicht passend ist. Er
befand sich in Wien, von wannen er den folgenden Tag nach Trieft reisen wollte;
aus welcher Stadt, oder auch mit Weglassung der an sich unnöthigen relativen
Bestimmung des Ortes: er befand sich in Wien, und wollte den folgenden Tag u.
s. f. weil sich der terminus a quo hier schon ohnehin verstehet. Anm. Schon im
übersetzten Isidor huuanon. Es ist, vermittelst der adverbischen
Ableitungssylbe -en, von wann, der Oberdeutschen Form von wenn, gebildet,
S. Wenn.