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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Die Walke | | Der Walker

Walken

, [1363-1364] verb. reg. act. einen Körper von mittlerer Festigkeit durch eine kreisförmige Bewegung schlagen, oder stoßen und in weiterer Bedeutung, einen solchen Körper durch Schlagen, Stampfen oder Treten bearbeiten. Auf diese Art werden bey den Strumpfwirkern die wollenen Strümpfe, bey den Zeugmachern die tuchartigen Zeuge, bey den Hutmachern der Filz, und bey den Kürschnern und Gärbern die Felle gewalket, es mag nun solches in einigen Walkmühlen, wie bey den Zeugmachern und Strumpfwirkern, oder mit den Händen, wie bey den Hutmachern, oder mit den Füßen, wie bey den Kürschnern geschehen. Strümpfe, Zeuge, Felle walken. Gewalkte Strümpfe. Im niedrigen Scherze ist, jemand walken, ihn ausprügeln. So auch das Walken. Anm. Im Niedersächsischen gleichfalls walken, im Schwedischen valka. Die Abstammung ist schon bey dem vorigen Worte walgen angegeben, daher diejenigen irren, welche den Begriff des Glanzes und der Weiße für den Stammbegriff halten, und das Wort von dem Gothischen vulthus, Glanz, ableiten; zu geschweigen, daß vulthus, wie sein Bau zeiget, schon ein mehrmahls abgeleites Wort ist, und der Begriff des Glanzes auf das Walken nicht einmahl passet. In dem Lateinischen Fullo, welches in seiner Sprache keinen bekannten Stamm hat, scheinet die Wurzelsylbe Ful mit unserm Wal gleich bedeutend zu seyn.
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