Wagen
, [
1335-1336] verb. reg. act. 1. Der Gefahr
des Verlustes aussetzen. Sich wagen, sein Leben wagen. Sich mitten unter die
Feinde wagen. Er hat sich sehr gewagt. Das Äußerste wagen. Sein ganzes Vermögen
für einen wagen. 2. In weiterer Bedeutung, auf bloße Wahrscheinlichkeit des
guten Erfolges thun. Eine Bitte, eine Vermuthung, eine That, ein Geständniß,
wagen. Sich auf die See, vor das Thor, in den Wald wagen. Weiter wage ich es
nicht. Sein Geld im Spiele wagen. Zehn Thaler will ich daran wagen. So lange
ich lebe, will ich alles an dich wagen, Gell. Das Laster denkt darum klein von
Gott, weil es keinen Anspruch auf seine Güte wagen darf, eben ders. Etwas auf
gut Glück wagen. Den ersten Schritt in die Welt wagen. Sprichw. Wagen gewinnt,
wagen verliert. Frisch gewagt ist halb gewonnen. So auch das Wagen. Siehe auch
1 Wage, Waglich, Wagniß, und Verwegen. Anm. Im Niedersächsischen gleichfalls
wagen, Schwed. vaga, Isländ. voga, Engl. to wage. Wachter und andere haben
allerley wunderliche Ableitungen dieses Wortes gewagt, welche ich hier nicht
wiederhohlen will. Mir ist es überwiegend wahrscheinlich, daß auch dieses
Verbum zu der zahlreichen Familie des Begriffes der Bewegung gehöret, so daß
dadurch vornehmlich auf das Schwanken der Bestimmungsgründe, indem man etwas
wagt, gesehen wird.