Das Vorurtheil, [1311-1312] des -es, plur. die -e, ein Urtheil, eine Meinung, welche man ohne gehörige Untersuchung für wahr hält, ein vorgefaßtes Urtheil, welches man über ein Ding fället, ehe man es gehörig untersucht hat, und im weitern Verstande, eine jede, ohne gehörige Prüfung angenommene Meinung. Vorurtheile hegen. Ein Vorurtheil ablegen. Sich von allen Vorurtheilen losmachen. Herrschende Vorurtheile, unerwiesene Sätze, welche uns dergestalt zur Gewohnheit geworden, daß wir auch ohne unser Wissen nach denselben urtheilen. Es ist ohne Zweifel nach dem Muster des Latein. Praejudicium gebildet. | |