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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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2. Die Viole | | Das Violenmoos

3. Die Viole

, [1213-1214] plur. die -n, der Nahme einer Blume und des Gewächses, welches dieselbe trägt. Besonders der kleinen wohlriechenden Blume dieser Art, welche im Deutschland in den Wäldern wild wächset; Viola odorata L. und welche im Hochdeutschen unter dem Nahmen des Veilchens am bekanntesten ist. Du blaue Viole, du Bild des Weisen, du stehest bescheiden niedrig im Grase und streuest Gerüche umher, Geßn. ( S. Veilchen.) Die März, Viole, Viola martia L. die Nacht-Viole, Hesperis L. die gelbe Viole, welche im Hochdeutschen unter dem Nahmen des Lackes oder goldnen Lackes am bekanntetesten ist, Cheiranthus Cheiri L. In einigen Gegenden wird auch die Levköje Melken Viole, und die Feigbohne Türkische Viole genannt. Figürlich ist bey den Jägern die Viole ein schwarzer Büschel Haare auf dem Schwanze des Fuchses, einer quere Hand breit von dem Rücken, der einen angenehmen Geruch, wie die blaue Viole, hat. Anm. 1. Das Wort ist aus dem Lat. Viola entlehnet, welches in einigen Provinzen, besonders Oberdeutschlandes, in Veil verkürzet wird, wovon man im Hochdeutschen das Diminut. Veilchen hat, welches doch nur von der kleinen wohlriechenden blauen Viole gebraucht wird, daher auch die folgenden Zusammensetzungen, wenn sie diese Blume betreffen, so wohl mit Violen- als Veilchen- gemacht werden. Anm. 2. Das Wort kommt von der kleinen blauen Blume schon bey den Schwäbischen Dichtern vor, wo es Viol lautet. Im Pohlnischen heißt diese Blume gleichfalls Fiolek, Fiolka. Siehe Veilchen. [1213-1214]
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