Der Vielfraß, [1201-1202] des -es, plur. die -e. 1. Überhaupt ein Mensch oder Thier, welches ungewöhnlich viele Speise zu sich nimmt; im harten Verstande. Nieders. Vreteveel, Vretsack, Vretebüdel, Vrat. 2. In engerer Bedeutung ein eigenthümlicher Nahme verschiedener Thiere, wegen ihrer großen Gefräßigkeit. (1) Ein fünfzehiges vierfüßiges Thiere mit kurzen Füßen, und einem runden Wolfskopfe, welches in vielen Stücken einem Hunde gleichet, zwar sehr gefräßig ist, aber sich doch nicht, wie man vorgibt, zwischen zwey Bäume dränget, um die Gedärme zu einem neuen Fraße auszuleeren. Gulo. Linn. Er ist in den nördlichen Theilen Europens und Asiens einheimisch und heißt in Norwegen Jerven, Erven, Gierv, von gier, gierig, Drontheimischen aber Kola. (2) Von einigen wird auch der Kropfgans oder der Pelikan Pelecanus Gulo Klein. Vielfraß genannt, S. Kropfgans. | |