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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Untergehen

, [1097-1098] verb. irreg. ( S. Gehen.) 1. Untergehen; ich untergehe, untergangen, zu untergehen; ein Activum, welches nur in einigen Gegenden üblich ist. Das Feld, die Markung untergehen, sich besichtigen, um die Gränz- und Marksteine und ihre Beschaffenheit in Augenschein zu nehmen; welches an andern Orten begehen, umgehen und übergehen heißt. S. Untergang und Untergänger. 2. Untergehen; ein Neutrum mit dem Hülfsworte seyn; ich gehe unter, bin untergegangen, unter zu gehen, unter etwas gehen, mit dessen Verschweigung. 1) Eigentlich, wo es nur noch in einigen wenigen Fällen üblich ist. Die Sonne, der Mond gehen unter, nähmlich unter den Horizont, wenn sie sich unter dem Horizonte zu verbergen scheinen. Ein Stern gehet unter, in eben demselben Verstande. Ein Schiff gehet unter, nähmlich unter das Wasser, wenn es unter die Oberfläche des Wassers geräth und versinket. Bey dem Apherdian kommt es noch in der im Hochdeutschen veralteten Bedeutung des Schlafengehens vor, eigentlich unter das Deckbett gehen. 2) Figürlich, aufhören, vernichtet, ingleichen der Ordnung seiner Theile nach zerstöret werden; eine Figur von dem Untergehen eines Schiffes, Lat. interire. Alles, was auf Erden ist, soll untergehen, 1 Mos. 6, 17. Sollen wir denn gar untergehen? 4 Mos. 17, 13. Warum soll denn unsers Vaters Nahme untergehen? Kap. 27, 4. Sie gehen unter und nehmen ein Ende mit Schrecken, Ps. 73, 19. Alle Herrlichkeit Kedar soll untergehen, Es. 20, 16, und so in andern Stellen mehr. Es fängt in dieser Bedeutung an zu veralten, indem vergehen, vernichtet werden u. s. f. und im gemeinen Leben zu Grunde gehen dafür üblicher sind. Doch sagt man noch die Welt wird untergehen. Auch gebraucht man es noch in der edlern Schreibart, wenn eine Anspielung auf die untergehende Sonne Statt hat. S. auch Untergang.
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