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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Der Unlöcherer | | Unlustig

Die Unlust

, [875-876] plur. car. der Gegensatz von Lust. 1) Von Lust, anschauende Erkenntniß des Angenehmen, wo es doch nicht bloß einen Mangel der Lust, sondern eine anschauende Erkenntniß des Unangenehmen, einer Unvollkommenheit bezeichnet, und gebraucht wird, entweder den ersten und geringern Grad dieser Empfindung oder diese Empfindung überhaupt, ohne Bezeichnung der Stärke oder Schwäche, auszudrücken. Der Gerechte macht uns viel Unlust, Weish. 2, 12. Es ist keine Unlust um sie zu seyn, Kap. 8, 16. Unlust empfinden. 2) Mangel der Lust, oder des sinnlichen Verlangens; eine im Hochdeutschen selten gewordene Bedeutung. So pflegte man den Mangel des Appetites zum Essen häufig die Unlust, und im Oberdeutschen den Unlust zu nennen. Unlust haben etwas zu kaufen. Anm. Zu den veralteten Bedeutungen dieses Wortes gehören auch die, da es ehedem Lärmen, Getöse, Streit, leichtfertige Händel, ingleichen Unrath, Auskehricht und ähnlichen Auswurf bedeutete.
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