Die Tücke
, [
717-718] plur. die -n, das Abstractum
des vorigen Wortes. 1. Die Gemüthsbeschaffenheit, Fertigkeit, jemanden
vermittelst eines vortheilhaft scheinenden Verhaltens zu hintergehen oder zu
schaden, wo die Tücke eine Act des Betruges ist; ohne Plural. Ich kenne seine
Tücke schon. Er hat seine Tücke. Jemanden hinter seine Tücke kommen. Das Narren
Tücke ist Sünde, Sprichw. 24, 9. Im gemeinen Leben wird es auch wohl von dem
heimlichen, mit Stillschweigen verbundenen Widerwillen oder Zorn gebraucht,
welchen man in der niedrigen Sprechart das Maulen, in der vertraulichen aber
das Schmollen nennet. (
S. Tückisch) 2. Eine tückische Handlung, ein Übel,
welches man einem andern vermittelst eines vortheilhaft scheinenden Verhaltens
zufügt; ein Tück. Jemanden eine Tücke spielen.
Und freut sich der gelungnen Tücke, Haged.
Obgleich diese Bedeutung den Plural leidet, so ist derselbe
doch im Hochdeutschen nur wenig gebräuchlich.
S. auch Heimtücke.